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ein mann sieht rot
vom bankenviertel ins gewächshaus.

12:00 Uhr — Die Sonne hat ihren glühenden Zenit erklommen, während die Temperaturen unerbittlich weiterklettern. Das Thermometer zeigt über 50 unbarmherzige Grad an. Alex Heinrich steht in seinem Gewächshaus, die Augen auf seine Pflanzen gerichtet. Alexʼ prüfender Blick durchschneidet die heiße, flirrende Luft.

O. k., o. k. Zugegeben, bei der Formulierung der Einleitung war uns wohl noch die Hitze des Tages etwas zu Kopf gestiegen. Doch, was sich gerade wie die Szene aus einem Western liest, ist ja eigentlich ein ganz normaler Arbeitstag. Wenngleich ein sehr heißer. Und auch nicht im Death Valley sondern mitten in Aschaffenburg. Mitten in der Erntezeit. 

Alex ist Gärtner. Mit einem – so viel können wir schon verraten – ungewöhnlichen Werdegang. Er holt uns am Eingang seines Gewächshauses ab und führt uns durch die dicht bewachsenen Gänge. 


a.: Alex, wir stehen hier mitten im „Tomatenglück“. Für alle, die dich nicht kennen, kannst du zwei, drei Worte zu euch und eurem Unternehmen sagen ? 

Alex: Main Tomatenglück betreibe ich nun seit 2015, gemeinsam mit meiner Frau. Ich kümmere mich dabei um den Anbau, während sich Sabine unter anderem der Weiterverarbeitung annimmt. Und aus unserem Eigenanbau leckere Chutneys oder auch exquisite Soßen zaubert.


Main Tomatenglück. Der Name verrät es – bei euch dreht sich alles um die Tomate.

Ja, wir bauen über 50 verschiedene Tomatensorten an. Insgesamt stehen wir hier inmitten von über 1.000 Pflanzen. Und daneben kultivieren wir auch etwa 200 Paprika- und Chilipflanzen. Streng genommen müssten wir also eigentlich auch Chiliglück heißen. (lacht)

absolut geerdet – alex heinrich und frau sabine.

Alex Heinrich und seine Frau Sabine haben sich vor ein paar Jahren dazu entschlossen, ihr Lieblingsgemüse selbst anzubauen. Und ihr gemeinsames Glück im Anbau von Tomaten zu finden. Dass dies nicht nur die gemeinsame Suche nach Qualität und echtem Genuss, sondern auch nach Antworten auf Sinnfragen war, durften wir im Gespräch erfahren: vom Finanzfachmann zum Tomatenanbauer. Vom Leistungsschwimmer zum Gärtner. Und von der großen, weiten Welt über Mexico City direkt auf den Aschaffenburger Wochenmarkt. Und zu uns.

Alex Heinrich und seine Frau Sabine haben sich vor ein paar Jahren dazu entschlossen, ihr Lieblingsgemüse selbst anzubauen. Und ihr gemeinsames Glück im Anbau von Tomaten zu finden. Dass dies nicht nur die gemeinsame Suche nach Qualität und echtem Genuss, sondern auch nach Antworten auf Sinnfragen war, durften wir im Gespräch erfahren: vom Finanzfachmann zum Tomatenanbauer. Vom Leistungsschwimmer zum Gärtner. Und von der großen, weiten Welt über Mexico City direkt auf den Aschaffenburger Wochenmarkt. Und zu uns.

Ganz abgesehen von den Chilis. Eine einfache Frage vorab: warum Tomaten? 

Einfache Antwort: Tomaten sind toll! (grinst) Sie haben eine beeindruckende Sortenvielfalt, an die sonst vielleicht ein Apfel oder eine Birne herankommt. Schaut euch alleine die unterschiedlichen Färbungen an. Oder Formen. Und dazu kommt die beeindruckende Geschmacksvielfalt. 


Das finden wir auch. Aber Hand aufs Herz: Nicht jeder wird gleich Tomatenanbauer. 

Ja, das stimmt. Und auch bei mir war es nicht ganz linear. In meinem „vorherigen Leben“ war ich als Finanzfachmann tätig. Oha, von Erträgen zu Ernte? Sagen wirs mal so: Ich habe mich schon immer sehr für das Thema Essen interessiert. Nicht nur, weil ich ein Genussmensch bin. Auch durch meinen sportlichen Hintergrund – ich bin Schwimmer und komme aus dem Ausdauersport – dort spielte bewusste Ernährung stets eine große Rolle. So kam erst der Schritt, mich nebenbei mit Ernährungsberatung zu beschäftigen, bis ich schließlich ganz an die „Wurzel“ wollte und in letzter Konsequenz Agrarwissenschaften studierte. 


Gab es einen Schlüsselmoment, der dazu führte? 

Nicht unbedingt. Ich habe mich neben dem Interesse für Ernährung auch immer mehr nach einem fassbaren Ergebnis meines Handelns gesehnt – etwas mit den Händen zu tun, weg von der kaufmännischen Tätigkeit. Diese Sehnsucht wurde einfach so laut, dass ich mit Anfang 40 das Sakko an den Nagel hängte und wieder die Schulbank drückte. 


Und so entstand Main Tomatenglück? 

Wenn man es so sieht, gab es noch eine Episode davor, die den Grundstein legte: Während eines studentischen Praktikums in Mexiko lernte ich die umfangreiche Bandbreite an Sorten und Geschmäckern von Tomaten kennen. Das war eine Offenbarung! (lacht) Und hat mich nie mehr losgelassen!

„Kein Nachreifen. Kein künstliches Begasen. Kein Tricksen. — Unsere Produkte werden reif geerntet. Und nach der Ernte unmittelbar verkauft.“

erlesene auswahl 
trifft guten geschmack. 

Von Mexico City nach Aschaffenburg. Das klingt sehr exotisch, oder nicht? 

Dank des guten Klimas am Untermain ist Aschaffenburg bestens geeignet. Hier wird ja auch guter Wein angebaut und die viele Sonne tut den Tomaten einfach gut.


Was macht denn deiner Meinung nach eine „gute Tomate“ aus?

Viele Supermarkt-Tomaten haben als wichtigstes Kriterium nicht Geschmack, sondern Aussehen, Lagerfähigkeit und Ertragskraft. Zudem sind Tomaten eigentlich Saisongemüse und schmecken einfach im Sommer am besten. Wintertomaten werden mit Hilfe von künstlichem Licht und Wärme kultiviert und können nicht denselben Geschmack ausbilden wie Tomaten, die saisonal angebaut werden. Das ist einfach nicht unser Anspruch. 

Nach welchen Kriterien wählt ihr dann eure Sorten? 

Das Hauptkriterium ist der Geschmack! Und die Eignung für die Produktion im Gewächshaus ist natürlich auch wichtig. Zudem achten wir sehr auf die Qualität des Saatguts. Hier suchen wir sehr sensibel nach den besten Produkten, europaweit. 


Speziell auf die Eignung bezogen: Habt ihr dann jedes Jahr dieselben Sorten? 

Wir haben einen Bestand an Sorten, die sehr beliebt sind und die wir jedes Jahr anbieten. Wir probieren aber immer wieder neue Sorten aus, damit unsere Kunden neue Geschmackserlebnisse haben können. 


Du sagst: „Ihr probiert“. Müssen wir uns das als Verkostung vorstellen? 

Nein, aber ich bin immer auf der Suche, um zu einer Auswahl zu kommen. Meine Kinder und meine Frau inspirieren mich dabei sehr: Sie sind meine wichtigsten und strengsten Kritiker und führen immer wieder „Tomatentests“ mit mir durch. Wenn da eine Tomate durchfällt, nehme ich sie nicht ins Sortiment. 


Was sind denn deine Lieblingssorten? 

Ruthje, Absinthe, Andenhorn, Lucky Tiger. 

„Diesen Unterschied schmeckt man absolut. Und der schmeckt eben verdammt lecker!“

Welche Bedeutung hat „bio“ für euch? 

Eine extrem hohe, allerdings nicht um jeden Preis. Wir sind zwar kein biozertifizierter Betrieb, handeln aber entsprechend. Wichtig zu wissen: Bio ist nicht per se ein Qualitätsmerkmal, vor allem nicht, wenn damit lange Transportwege verbunden sind. Deshalb sind neben bio auch andere Kriterien wie Regionalität und Saisonalität bedeutsam. Pflanzenschutz war bei uns schon immer komplett biologisch. Zudem hat auch ein Großteil unseres Saatgutes Bioqualität. Genauso wie Erde und unser Dünger. 


Zum Abschluss: Was ist deiner Meinung nach das Wichtigste beim Tomatenanbau?

Ausdauer und Geduld. Demut vor der Natur. Meine Aufgabe als Gärtner ist es, der Pflanze bestmögliche Bedingungen für ihre eigene Entwicklung zu bieten. Den Rest macht sie!

Genusstipp

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Main Tomatenglück — Aschaffenburg, Markt

Main Tomatenglück findet man im Web:
maintomatenglueck.de. Oder live und in Farbe am Verkaufsstand während der Tomatensaison – ca. Juli bis Oktober: jeden Samstag von 7 – 13 Uhr auf dem Wochenmarkt in Aschaffenburg. Viel Spaß und einen guten Appetit!

wir tischen auf.
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